Ergebnisse sichtbar machen mit dem Tool zur Entwicklung von Wirkungsmodellen

Was wäre, wenn wir den Erfolg politischer Massnahmen von der ersten Idee bis zur Umsetzung und Bewertung besser nachvollziehbar und sichtbar machen könnten? Genau das leistet die Wirkungslogik: Sie bietet uns Orientierung und Unterstützung im gesamten Politikzyklus, um fundierte Entscheidungen zu treffen und gezielt auf unsere Ziele hinzuwirken.

Ein digitales Instrument zur Unterstützung einer wirkungsorientierten Politik

Das Tool zur Entwicklung von Wirkungsmodellen richtet sich an Personen, die im Politikzyklus tätig sind und eine wirkungsorientierte Perspektive einnehmen sollten. Sie helfen, komplexe Zusammenhänge zu visualisieren und zu verstehen. Sie bieten einen klaren Überblick über die Ablauflogik und die Wirkungsketten einer Massnahme, indem sie komplexe Zusammenhänge durch einfache, logische Beziehungen darstellen. Durch die visuelle Darstellung von Wenn-Dann-Beziehungen ermöglichen sie eine leicht verständliche Abbildung des Zusammenwirkens der zentralen Elemente einer Intervention.

Policy Cycle
Abbildung zum Mehrwert von Wirkungsmodellen im Politikzyklus.
Quelle: Herbert Brunold (BAG) in Zusammenarbeit mit Sarah Fässler und Manuela Oetterli (Interface Politikstudien, Luzern).

Wirkungsmodelle sind besonders relevant für Personen, die im politischen Zyklus aktiv sind und dabei eine wirkungsorientierte Perspektive einnehmen sollten. Dazu gehören Entscheidungsträger/-innen und Fachleute, die an der strategischen Planung, der Ausarbeitung und Implementierung von Massnahmen sowie der Evaluation ihrer Ergebnisse beteiligt sind. Wirkungsmodelle bieten ihnen eine fundierte Grundlage, um politische Massnahmen zielgerichtet zu entwickeln, deren Umsetzung zu begleiten und die erzielten Wirkungen präzise zu bewerten.

Wirkungsmodelle vereinfachen konkret die Analyse von Massnahmen und deren Effekten und erleichtern die Formulierung klarer Ziele und Indikatoren. Sie ermöglichen die Abschätzung von potenziellen Auswirkungen politischer Entscheidungen (ex-ante) und dienen als Basis für die Wirkungsmessung und Evaluierung nach der Umsetzung (ex-post). Sie tragen zur Optimierung des Ressourceneinsatzes bei, indem sie die Wirksamkeit und Effizienz von Massnahmen aufzeigen. Als Kommunikationswerkzeug fördern Wirkungsmodelle die Transparenz und Verständlichkeit komplexer Inhalte, sowohl für Fachex-pert/-innen, als auch für die Öffentlichkeit. Dies stärkt die fundierte Entscheidungsfindung und schafft Vertrauen in die politischen Prozesse.

Wirkungsmodelle sind auch als Arbeitsinstrument zu verstehen. Nicht selten werden die entwickelten Wirkungsmodelle im Verlauf ihrer Entstehung und Nutzung im Politikzyklus angepasst und weiterentwickelt. Sie dienen dazu, den Kreislauf zwischen politischer Strategieentwicklung, Wirkungsmessung und Strategieänderung oder -optimierung zu unterstützen.

Von der Planung bis zur Evaluation

Das Tool zur Entwicklung von Wirkungsmodellen bietet zwei mögliche Zugänge und drei Module, um die unterschiedlichen Phasen und Bedürfnisse bei der Planung und Bewertung von Massnahmen ab-zudecken.

Zugänge
Abbildung zum Aufbau des Tools (aus dem Leitfaden): Aufbau und Verknüpfung der Module.

Je nach Fragestellung und Bedarf können Anwender/-innen zwei Zugänge auswählen, entweder mit Modul 1 oder Modul 2 starten. Modul 1 eignet sich besonders für die initiale Planung von Interventionen, während Modul 2 darauf ausgelegt ist, die spezifischen Elemente eines Wirkungsmodells zu erarbeiten. Voraussetzung für Modul 3, welches für eine SMART-Zielformulierung sowie für die Definition von Indikatoren dient, ist der Zugang über Modul 2.

Drei Module und ihre Funktionen:

  • Modul 1 «Wirksame Interventionen planen»: Hier wird der Grundstein für eine wirkungsorientierte Gestaltung gelegt. Das Modul unterstützt die Definition von Problemen und ihren Ursachen, die Erarbeitung von entsprechenden Handlungsoptionen sowie die Festlegung von Interventionen.
  • Modul 2 «Wirkungszusammenhänge darstellen»: Dieses Modul dient dazu, die verschiedenen Komponenten eines Wirkungsmodells detailliert auszuarbeiten. Es geht um die Darstellung der Beziehungen zwischen Massnahmen, Aktivitäten und deren erwarteten Wirkungen.
  • Modul 3 «Wirkung messen»: Im dritten Modul liegt der Fokus auf der Messung der tatsächlich erzielten Wirkungen. Hier werden die Informationen aus Modul 2 genutzt, um Indikatoren zu definieren und die Zielerreichung systematisch zu bewerten.

Die Wahl des richtigen Zugangs richtet sich nach der jeweiligen Fragestellung und kann flexibel angepasst werden. Die im zweiten Modul erarbeiteten Informationen bilden dabei die Grundlage für die Schritte im dritten Modul. Dadurch wird eine nahtlose Integration zwischen den Modulen ermöglicht und der gesamte Prozess der Planung und Evaluation wirkungsorientierter Massnahmen wird unterstützt.

Ein Leitfaden zur Entwicklung von Wirkungsmodellen ergänzt das digitale Tool optimal und kann parallel dazu verwendet werden.

Während das Tool die praktische Anwendung erleichtert und eine interaktive Unterstützung bietet, liefert der Leitfaden vertiefende Hintergrundinformationen, Beispiele und methodische Erklärungen. Zusammen ermöglichen sie eine umfassende und fundierte Herangehensweise an die Planung, Umsetzung und Bewertung von Massnahmen. Der Leitfaden dient dabei als theoretische Grundlage und bietet ergänzende Hinweise, die den Einsatz des Tools noch effektiver machen. So können Anwender/-innen beide Ressourcen flexibel und aufeinander abgestimmt nutzen, um wirkungsorientierte Interventionen erfolgreich zu gestalten.

Mehr Transparenz und Klarheit dank anschaulicher Visualisierung

Das Tool hilft dabei, Wenn-Dann-Beziehungen und komplexe Wirkungszusammenhänge grafisch darzustellen. Diese Visualisierungen machen es leichter, die Kausalzusammenhänge zwischen Massnahmen, Aktivitäten und deren erwarteten Wirkungen zu verstehen.

Durch die anschauliche Darstellung können komplexe Inhalte besser nachvollzogen werden, was die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Akteuren wie Auftragnehmenden und Auftraggebenden, politischen Entscheidungsträger/-innen, Fachexpert/-innen und der Öffentlichkeit erheblich erleichtert. So wird es einfacher, Massnahmen und Strategien transparent zu erklären und ein gemeinsames Verständnis für Ziele und deren Umsetzung zu schaffen.

Vorlage Wirkungsmodelle
Einfaches lineares Wirkungsmodell (Grafik aus dem Leitfaden).

Das neue Tool ermöglicht die partizipative Erstellung von Wirkungsmodellen und gewährleistet Datensicherheit. Die Bedienung ist intuitiv und enthält hilfreiche Informationen und Anleitungen. Es bietet die Möglichkeit zu graphischen Anpassungen und kann im PDF-Format exportiert werden. Dadurch gewinnt man klare Visualisierungen von Wiedererkennungseffekte und die Reduktion von Komplexität.

Das Tool steht der gesamten Evaluationsgemeinschaft sowie interessierten Stellen und Fachpersonen gebührenfrei zur Verfügung.

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Letzte Änderung 22.11.2024

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